Ohne ihr Einverständnis hat ein vermeintlicher neuer Arbeitgeber ein Bankkonto auf den Namen einer Frau aus Werdohl eröffnet. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei. Die Werdohlerin war auf einer Online-Jobbörse auf einen Nebenjob aufmerksam geworden und hatte sich beworben. Ohne dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmerin jemals begegnet wären, bekam sie den Zuschlag und versendete eine Kopie ihres Ausweises mit unkenntlich gemachter Ausweisnummer. Angeblich wollte ihr der Arbeitgeber Handy und Laptop zur Verfügung stellen. Dazu sollte sie sich per Post-Ident-Verfahren ausweisen. Doch in der Postfiliale stellte sich heraus, dass das Ident-Verfahren dazu dienen sollte, sich gegenüber einer Bank auszuweisen. Dort wurde unter ihrem Namen ein Konto eröffnet.
Die Polizei warnt immer wieder vor solchen Job-Betrügern. Sie versprechen unter anderem einen schnellen Verdient vom heimischen Sofa aus. Typisch ist, dass es nie zu einem Treffen kommt. Die Absprachen erfolgen über Telefon oder Messenger-Dienste. Die vermeintlichen Anbieter des Jobs wollen jedoch gar keine Mitarbeiter, sondern die Daten ihrer Opfer. Damit werden Bankkonten eröffnet, die wiederum für andere Straftaten genutzt werden können. Jobsuchende geraten so immer wieder unversehens in den Fokus der Ermittlungsbehörden zum Beispiel wegen Geldwäsche. Andere Opfer können Schadensersatzansprüche anmelden.
Die Polizei rät dringend zu einem sparsamen Umgang mit Daten. Einmal in dunklen Kanälen versackte Ausweisdaten beispielsweise lassen sich nie wieder zurückholen. Dieser Fehler kann die Opfer noch viele Jahre einholen, weil ihr Ausweis immer wieder für illegale Geschäfte genutzt wird.
Betroffene sollten umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten und den verdächtigen Arbeitgeber bei den Betreibern der Online-Plattform melden. Der kann dem Verdacht nachgehen und so möglicherweise weitere Opfer vor Schäden bewahren. Auch Banken, bei denen vielleicht bereits Konten eröffnet wurden, sollten sofort kontaktiert werden. (cris)