„Hallo Mama!“ Der Messenger-Trick funktioniert leider immer noch. Es hat sich noch nicht unter allen Eltern herumgesprochen, dass Betrüger so eine Menge Geld abrufen. Eine Plettenbergerin, die auf den Trick hereingefallen ist, erstattete am Mittwoch Anzeige bei der Polizei wegen Betrugs. Es begann wie immer mit einer Nachricht auf dem Handy im Stil von: „Hallo Mama/ Hallo Papa“: Eine Unbekannte oder ein Unbekannter schrieb der Plettenbergerin, dass ihr Handy ins WC gefallen sei. Deshalb habe sie eine neue Nummer. In diesem Fall fiel allerdings nicht die Mutter, sondern die Schwester auf die Fake-Mail herein und änderte die Telefonnummer im Kontakt-Verzeichnis der Mutter. Es kam wie immer: In der nächsten Message schrieben die Betrüger, dass die Tochter eine dringende Überweisung machen müsse und baten um Hilfe. Die Schwester glaubte der Nachricht und überwies einen vierstelligen Betrag per Echtzeitüberweisung an eine wildfremde Person.
Die Betrüger haben es ganz eilig
Die Täter machen es immer dringend und drängen auf diese Art des Geld-Transfers. So kann die Überweisung nicht zurückgebucht werden. Die Betrüger lassen sich das Geld auf Konten überweisen, die vermutlich ebenfalls auf betrügerische Art eröffnet wurden, und heben es umgehend ab. So blieb auch in diesem Fall der Versuch, eine Rückbuchung zu veranlassen, erfolglos.
Die Polizei warnt immer wieder vor dieser Masche: Am Telefon und erst recht in Mails oder Messenger-Nachrichten kann sich jeder für alles ausgeben. Der Betrug ließe sich eigentlich recht einfach entlarven: Durch einen Test-Anruf auf dem Handy, das angeblich ins WC gefallen ist. Dann hätte sich vermutlich die echte Schwester bzw. Tochter gemeldet. Geht der Test-Anruf nicht durch – weil die echte Tochter vielleicht gerade unter der Dusche steht oder auf Reisen ist – sollten Eltern trotzdem nicht sofort Geld überweisen. Keine Überweisung kann so eilig sein.
Was einmal gelingt, das funktioniert (oft) auch noch einmal
Die Täter merken schnell, wo etwas zu holen ist und versuchen es oft gleich noch einmal mit der Bitte um eine weitere, „ganz brandeilige“ Überweisung. So war es auch im Fall der Plettenbergerin. Diese Message flimmerte allerdings über das Handy, als das Opfer gerade die Anzeige bei der Polizei erstattete. (cris)