Nach einer Beratung durch einen angeblichen Microsoft-Mitarbeiter fehlt eine Menge Geld auf dem Konto einer 67-jährigen Mendenerin. Wie sie es der Polizei schildert, habe sie sich bei ihrem Onlinebanking anmelden wollen. Plötzlich sei ihr Bildschirm gesperrt gewesen und in großen Buchstaben habe sie gelesen, dass ein „unberechtigter Zugriff“ stattfinde. Deshalb sollte sie sofort eine angezeigte Rufnummer anrufen. Ansonsten gingen ihre Daten, Bilder und Dokumente verloren. Am Telefon meldete sich ein angeblicher Microsoft-Mitarbeiter, der Deutsch mit englischem Akzent sprach. Damit ihre Daten nicht nach Russland weitergeleitet würden, sollte sie ihm Zugang zu ihrem Rechner gewähren. Das tat die Frau.
Im Betrugsfall: Stecker ziehen!
Die Polizei rät sehr dringend davon ab, Fremden Zugriff auf den Computer zu gewähren. Wer den Verdacht hat, dass tatsächlich Viren oder Fremdzugriffe vorliegen, der sollte sofort seinen Rechner vom Internet trennen (LAN-Kabel ziehen bzw. WLAN-Verbindung abschalten) bzw. den Computer ausschalten und einen sachkundigen Bekannten oder einen Fachmann fragen.
Ob im konkreten Fall, vor dem Telefonat, tatsächlich ein Zugriff von außen vorlag, lässt sich noch nicht sagen. Tatsächlich missbrauchen Betrüger häufiger die Benachrichtigungsfunktion der Browser. Nachrichtenseiten informieren ihre Nutzer über diese Funktion beispielweise über besonders wichtige Nachrichten oder darüber, dass neue Inhalte zur Verfügung gestellt wurden. Genauso können Betrüger auf diesem Weg jedoch grelle Virenmeldungen aufklappen lassen, die überhaupt nichts mit dem Computer der Nutzer zu tun hat. Die Fake-Information soll Panik verursachen und die Opfer dazu bringen, die Betrüger anzurufen. Im Gespräch tragen die Betrüger dick auf, um die Panik noch zu steigern, und drängen die Computernutzer dazu, ihnen freien Zugriff zu gewähren. Das Hauptziel der Täter: Freier Zugriff aufs Online-Banking. (cris)